Die beiden Entwickler Antoine Balaresque und Henry Bradlow arbeiteten 2013 zusammen am UC Berkeley Robotics Lab als ihnen die Idee zu Lily kam. Das Herzstück des Prototyps bildeten damals ein Raspberry Pi und die Arduino– Plattform. Im Frühling 2014 konnten die beiden Entwickler Investor Shana Fisher und das Unternehmen SV Angel von ihrer Idee überzeugen. Seitdem entwickeln die beiden zusammen mit Mghia Ho, Robb Englin und Rowland O’Flaherty die fliegende Kamera weiter.
Auch wenn sich Lily in vielerlei Hinsicht wie eine Drohne verhält und wie eine Drohne aussieht, legen die Entwickler Wert darauf, Lily „nur“ als fliege Kamera zu verkaufen und nicht als unbemanntes Luftfahrzeug (Unmanned Aerial Vehicle, UAV). Um das Gadget zu verwenden, wirft man es in die Luft. Über ein mitgeliefertes GPS-Armband ist es mit dem Besitzer verbunden, der die Flugroute bestimmt. In erster Linie folgt Lily aber seinem Besitzer.
Über integrierte Bewegungs- und Beschleunigungssensor erkennt Lily, wenn sein Besitzer springt oder sich fortbewegt und passt jeweils Flughöhe, Route und Geschwindkeit an. Laut Entwickler-Team soll es künftig außerdem eine Android- und Apple-iOS-App geben, mit der sich individuelle Strecken vorgeben lassen, die Lily automatisch abfliegt.
Die verbaute Kamera bietet eine Auflösung von 12 Megapixel. Videos lassen sich in Full-HD (1080p) bei 60 Bilder pro Sekunde (frames per second, fps) aufnehmen. In Slow Motion sind bis zu 120 fps bei 720p möglich. Der integrierte Lithium-Ionen-Akku soll nach Angaben der Entwickler für bis zu 20 Minuten Flugzeit reichen. Anschließend muss Lily zwei Stunden aufgeladen werden. Das Gewicht beträgt 1,3 Kilogramm, die Fluggeschwindigkeit liegt bei maximal 40 km/h.
Was unterscheidet Lily nun von einer Drohne? In erster Linie seine Flughöhe. Denn Lily erreicht eine maximale Höhe von 15 Meter, während privat eingesetzte Drohnen (UAVs) bis zu 150 Meter Flughöhe erreichen können. Das ist bei Lily allerdings auch nicht nötig, da der Zweck des Gadgets in erster Linie darin besteht, seinen Besitzer zu fotografieren beziehungsweise zu filmen.
Damit ist der Einsatzzweck klar: wer in seiner Freizeit gerne Fahrrad-Stunts filmt oder mit dem Snowboard waghalsige Sprünge übt, möchte diese im Nachgang gerne anschauen. Allerdings darf man dann nicht schneller als 40 km/h unterwegs sein.
Lily Camera wird ab Februar 2016 ausgeliefert. Aktuell können Interessierte bereits eine der fliegenden Kameras für 500 US-Dollar vorbestellen. Wer nach der Veröffentlichung ein Exemplar von Lily haben möchte, muss tiefer in die Tasche greifen. Der Marktpreis liegt nach der endgültigen Veröffentlichung bei 999 US-Dollar. Weitere Informationen gibt es auf der Website von Lily Robotics (nicht mehr verfügbar).