Hat Sie auch schon einmal interessiert, ob die Deutschen ihre Einkäufe lieber online oder doch im Einzelhandel erledigen. Oder wofür sie digitale Sprachassistenten von Apple, Amazon, Google und Co. verwenden. In diesem Blogbeitrag sammle und veröffentliche ich wöchentlich interessante Statistiken unter anderem von Anbietern wie Statista, Gartner und IDC.

Celonis wertvollstes Einhorn in Deutschland

Vor ihrem geplanten Börsengang führt Celonis die Liste der am höchsten bewerteten deutschen Unternehmen an. Das Software-Unternehmen mit Sitz in München ist mit einer Bewertung von 13 Milliarden US-Dollar das wertvollste Unicorn in Deutschland – so werden Unternehmen mit einem Marktwert von über einer Milliarde US-Dollar genannt. Damit übertrifft Celonis die Online-Bank N26 (9,2 Milliarden US-Dollar) und den Neo-Broker Trade Republic (5,4 Milliarden US-Dollar). Personio, ebenfalls aus München, folgt auf dem dritten Platz mit einer Bewertung von 8,5 Milliarden US-Dollar.

Laut CB Insights gibt es derzeit 29 Start-ups in Deutschland mit einer Marktbewertung von mindestens einer Milliarde US-Dollar. Die meisten dieser Einhörner haben ihren Hauptsitz in der Hauptstadt oder anderen deutschen Metropolen wie München.

Im Vergleich zu den Überfliegern aus den USA, zum Beispiel SpaceX (137 Milliarden US-Dollar) und Stripe (50 Milliarden US-Dollar), sind die deutschen Unternehmen vergleichsweise niedrig bewertet. Die US-Firmen werden nur von den Tech-Giganten aus China übertroffen. Das wertvollste Unicorn weltweit ist Bytedance, ein auf künstliche Intelligenz (KI) spezialisiertes Unternehmen aus Peking, mit einer Bewertung von 225 Milliarden US-Dollar. Den dritten Platz der bestbewerteten Einhörner nehmen neben Bytedance und SpaceX die Instant-Fashion-Plattform Shein mit 100 Milliarden US-Dollar ein.

Infografik Deutsche Einhörner und wo sie zu finden sind (© Statista)

Infografik Deutsche Einhörner und wo sie zu finden sind (© Statista)

Adblocker im Internet: Werbung? Nein danke.

Anfang Juni 2017 hat Google angekündigt, dass der hauseigene Webbrowser Chrome ab 2018 besonders aufdringliche Werbung blockieren kann. Damit liegt der Suchmaschinenanbieter im Trend, denn obwohl Werbung für einen Großteil der Google-Einnahmen verantwortlich ist, setzen immer mehr Internetnutzer sogenannte Adblocker ein. Das Reuters Institute for the Study of Journalism hat als Teil seines jährlichen Digital News Reports (PDF) Internetnutzer in verschiedenen Ländern gefragt, ob sie Adblocker verwenden. In der Umfragen gaben 28 Prozent der deutschen Umfrageteilnehmer an, ein solches Tool zu verwenden. Damit liegt Deutschland im europäischen Mittelfeld. Häufiger kommen Adblocker unter anderem in Griechenland (36 Prozent) und Polen (32 Prozent) zum Einsatz. Demgegenüber scheinen nur wenige Japaner ein Problem mit Werbung im Internet zu haben – zumindest sagten nur 13 Prozent der befragten Nutzer, dass sie einen Adblocker einsetzen.

Infografik Einsatz von Adblocker im Internet (© Statista)

Infografik Einsatz von Adblocker im Internet (© Statista)

Deutsches Mobilfunknetz besser als deutsches Festnetz

Wie vor zwei Wochen in diesem Blogbeitrag bereits beschrieben, ist das Breitbandnetz in Deutschland nur dürftig ausgebaut. Mit einem Durchschnittswert von 15,3 Mbit/s liegt die Bundesrepublik im weltweiten Vergleich nur auf Platz 25. Im Vergleich ist das deutsche Mobilfunknetz deutlich besser im internationalen Vergleich. Nach Angaben von Akamai und deren State of the Internet Report (PDF) steht den Nutzern in Deutschland aktuell eine durchschnittliche Verbindungsgeschwindigkeit von 24,1 Mbit/s zur Verfügung. Damit belegt das deutsche Mobilfunknetz den zweiten Platz hinter Großbritannien, deren Durchschnittsgeschwindigkeit bei 26 Mbit/s liegt. Auf Platz drei befindet sich Finnland mit 21,6 Mbit/s.

Infografik Durchschnittliche Verbindungsgeschwindigkeit Mobilfunknetz (© Statista)

Infografik Durchschnittliche Verbindungsgeschwindigkeit Mobilfunknetz (© Statista)

Deutsches Internet im internationalen Vergleich weiterhin zu langsam

Eigentlich überrascht die Zahl nicht. Wer den ITK-Markt und den Breitbandausbau in Deutschland verfolgt, kennt die Kritik: deutsche Internetverbindungen sind zu langsam und die Erweiterung der Glasfaserverbindungen verläuft nur schleppend. Im Ranking der Länder mit den schnellsten Zugängen liegt die Bundesrepublik mit einem durchschnittlichen Wert von 15,3 Mbit/s aktuell auf Platz 25. Mit einem Wert von 28,6 Mbit/s, annähernd doppelt so schnell, verbucht Südkorea den ersten Platz. Auch im europäischen Vergleich liegt Deutschland weiter hinten. Am schnellsten surfen die Norweger mit 23,5 Mbit/sin Europa, gefolgt von Schweden mit 22,5 Mbit/s. Die Zahlen stammen aus dem aktuellen State of the Internet Bericht von Akamai.

Infografik State of the Internet (© Statista)

Infografik State of the Internet (© Statista)

Soziale Medien liegen bei Nachrichtenquellen vor gedruckten Zeitungen

Das Reuters Institute for the Study of Journalism untersucht im jährlichen Digital News Survey (PDF) die Mediennutzung verschiedener Länder. In Deutschland nutzen demnach die meisten Menschen das Fernsehen als häufigste Nachrichtenquelle (72 Prozent). Danach folgen Radionachrichten (46 Prozent) und 24h-TV-Nachrichtensender. Bemerkenswert ist aber, dass soziale Medien immer stärker an Bedeutung als Nachrichtenquelle hinzugewinnen. Praktisch jeder Dritte (31 Prozent) informiert sich aktuell über Facebook, Twitter und Co. über die neuesten Geschehnisse – 2015 lag dieser Wert noch bei 25 Prozent. Auch Online Medien dienen immer stärker als Nachrichtenquelle. Dazu gehören sowohl Nachrichtenmagazine, Zeitungen als auch TV- und Radioanbieter mit einem Online-Nachrichtenangebot.

Infografik Reuters Institute Digital News Report 2016 (© Statista)

Infografik Reuters Institute Digital News Report 2016 (© Statista)

Deutsche Autohersteller beim autonomen Fahren an der Spitze

Vor allem Google sorgt mit seinem Driverless Car für Furore. Seit über einem Jahr legen die selbstfahrenden Fahrzeuge jeweils rund 16.000 Kilometer pro Woche zurück. Doch entgegen der gängigen Meinung, sind die eigentlichen Champions im Bereich autonomes Fahren deutsche Hersteller: seit 2010 haben deutsche Firmen 58 Prozent aller Patente zum autonomen Fahren angemeldet. Das geht aus einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln hervor. Größter Patentanmelder ist Bosch mit insgesamt 545 Patenten, gefolgt von Audi (292 Patente) und Continental (277 Patente). Trotz seiner medienwirksamen Tests der Driverless Cars in Mountain View (Kalifornien), nimmt Google mit 198 Patenten seit 2010 lediglich den fünften Platz bei Patentanmeldungen ein. Neben Deutschland gelten die USA und Japan als wichtige Innovationstreiber im Bereich autonomes Fahren.

Infografik Auto-Innovation made in Germany (© Statista)

Infografik Auto-Innovation made in Germany (© Statista)

IBM-Studie: Cyberattacken stammen häufig von eigenen Mitarbeitern

Die Bedeutung der Sicherheit von Softwaresystemen spielt sowohl im privaten wie auch im beruflichen Alltag eine große Rolle. Dabei entsteht häufig der Eindruck, dass Cyberattacken auf Unternehmen ihren Ursprung fast ausschließlich bei Hackern aus Russland oder China hätten. Laut der IBM-Studie 2016 Cyber Security Intelligence Index täuscht dieser Eindruck aber. Denn 60 Prozent der in der Studie festgestellten Cyberattacken stammen von Angestellten und sonstigen Dritten mit Systemzugriff (zum Beispiel Ex-Mitarbeiter). Doch nicht alle Angriffe finden mit einer betrügerischen Absicht statt: 15,5 Prozent der Angriffe gehen auf Anwenderfehler zurück.

Infografik Cyberattacken meist Insider-Jobs (© Statista)

Infografik Cyberattacken meist Insider-Jobs (© Statista)

Einsatz von eGovernment-Plattformen

Seit dem 1. August 2013 ist das Gesetz zur Förderung der elektronischen Verwaltung (kurz E-Government-Gesetz oder EGovG) in Kraft. Wie der Titel des Gesetzes beschreibt, soll damit die Interaktion zwischen staatlichen Behörden und dem Bürger gefördert werden. Aktuell liegt Deutschland beim Einsatz aber noch im Mittelfeld, da laut Statista-Umfrage „nur“ 53 Prozent der Befragten elektronische Serviceangebote der staatlichen Stellen verwenden. Spitzenreiter in Europa ist Dänemark mit 88 Prozent, gefolgt von den Niederlanden mit 75 Prozent.

Infografik Eurostat 53 Prozent der Deutschen nutzen eGovernment (© Statista)

Infografik Eurostat 53 Prozent der Deutschen nutzen eGovernment (© Statista)

Anwendung von digitalen Sprachassistenten

Aktuell werden Gadgets und Home-Entertainment-Systeme mit digitalen Sprachassistenten von Anbietern wie Amazon (Amazon Echo) und Google (Google Home) auf den Markt gebracht. Bei deutschen Kunden ist dieser Trend noch nicht angekommen. Laut einer Statista-Umfrage setzt das Gros der Anwender Sprachassistenten noch für klassische Smartphone-Anwendungsfälle (zum Beispiel Kontakte anrufen, Navigation bedienen und Informationen suchen) und nicht für das sogenannte Smart Home ein.

Infografik Statista Digital Market Outlook (© Statista)

Infografik Statista Digital Market Outlook (© Statista)

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