Eigentlich wird derzeit das Ende der PC-Ära eingeläutet. Zieht man die letzte Marktanalyse von IDC zurate, dann schwächelt der PC-Markt erheblich. Die Begründung: Anwender greifen lieber zu Smartphones und Tablets. Dennoch werden von verschiedenen Herstellern und Startups Produkte entworfen, die sich an klassischen Rechnern orientieren. Letztes Beispiel ist Coolship von Focuswill.
Modifiziertes Android für Familien
Bei Kickstarter wird aktuell MiiPC erfolgreich gefördert, der bei Bedienung und technischer Umsetzung ebenfalls an Altbewährtes anknüpft. Ein Unterschied besteht bei den beiden Gadgets im Vergleich zu anderen Computern dennoch: Sie laufen mit einem Android-Betriebssystem. Die Entwickler des pralinenschachtelgroßen MiiPC sprechen allerdings in erster Linie Familien an.
So können Eltern laut ZeroDesktop beispielsweise per Smartphone-App (Companion Mobile App) die Aktivitäten ihrer Kinder am Rechner kontrollieren sowie einschränken und sperren. Möglich macht das eine spezielle Android-4.2-Version, die daneben Multiuser-Login für verschiedene Familienmitglieder und Standardanwendungen (zum Beispiel Organisationstools, Spiele und Hilfsprogramme) mitbringt.
Hardwaredetails
Im Inneren des Gadgets arbeitet ein Marvell New Armada Dual-Core-Prozessor mit einer Taktrate von 1,2 Gigahertz und ein Gigabyte Arbeitsspeicher. Der integrierte vier Gigabyte Flash-Speicher kann per SD-Karte oder einer externen Festplatte über einen der USB-Anschlüsse erweitert werden. Die Entwickler von ZeroDesktop bieten zudem eine MiiPC-Variante mit zwei Gigabyte RAM und acht Gigabyte Flash an.
Als Verbindung zum World Wide Web kann Wifi oder die Ethernet-Schnittstelle genutzt werden. Zudem unterstützt das Gerät Bluetooth. Schließlich verbergen sich auf der Rückseite des MiiPC zwei USB-Ports, jeweils ein Mikrofon- und Audio-Anschluss sowie ein HDMI-Ausgang für ein HD-Display. Um aus dem Gadget einen vollwertigen Rechner zu machen, benötigt man zusätzlich eine Tastatur, eine Maus und einen Monitor.
Konzept überzeugt Crowdfunder
Insgesamt überzeugt die Idee hinter MiiPC die Kickstarter-Gemeinde. Das Projekt wird bereits von 874 Crowdfundern unterstützt und konnte die Schwelle von 50.000 US-Dollar (rund 39.000 Euro) locker hinter sich lassen – am Ende sind rund 175.000 US-Dollar zusammengekommen. Ein Grund dürfte der Preis sein. Das “Early Bird Special” wurde bereits für 89 US-Dollar (rund 69 Euro) angeboten, wofür Unterstützer eines der Geräte erhalten. Das Angebot ist bereits ausgeschöpft.
Allerdings kann man sich für 99 US-Dollar (rund 77 Euro) noch einen MiiPC in Weiß oder Metallic-Silber sichern. Als Auslieferungstermin nennt ZeroDesktop den 30. September. Etwas Besonderes haben sich die Entwickler letztlich für potente Geldgeber ausgedacht. Wer 10.000 US-Dollar (rund 7800 Euro) übrig hat, erhält einen individuellen Rechner mit eigenem Logo. Zusätzlich wird der Unterstützer in den Firmensitz nach San Francisco eingeflogen und während des dreitägigen Aufenthalts über die neusten Entwicklungen des Unternehmens aufgeklärt.
Der Artikel wurde am 03. April 2013 auf COMPUTERWOCHE.de publiziert.